Die wohlverdienten Ferien
Lernen, lernen, lernen – der Prüfungsstress scheint manchmal endlos. Zum Glück folgt auf die grossen Mühen auch eine schöne Belohnung: die Ferien stehen vor der Tür. Graziano Noah Franza hat die Gefühle im Prüfungsstrudel eingefangen und ein Gedicht daraus gezaubert.
7. Februar 2022
Lerne, lerne, nur noch lerne,
Gedanken schweifen in die Ferne.
Keine Pause, keine Ruh,
lerne, lerne, immerzu.
Das Handy klingelt, welch ein Schreck,
ein kurzer Blick, dann leg ich’s weg.
War im Gedanken beim Sportverein,
Geschichte ruft, welch eine Pein.
Am Tag darauf steh’n Prüfungen an,
geschlafen kaum, beim Gedanken daran.
Lieblingsfach Geschichte und Chemie,
Überleben klingt wie eine Melodie.
Prüfung eins da schreib ich nieder,
ach, wie war das denn schon wieder?
Langer Marsch, Schnee, Kält‘ und Krieg,
Hitler tot und für Russland Sieg?
Da kommt die Pause gerade recht,
welch‘ Qual im eigenen Gefecht.
Genug von Schlachten und von Leichen,
für heute soll der Stress doch reichen.
Und weiter geht’s mit Biologie,
ha, Fortpflanzung und Spass, welch‘ Ironie.
Gruppenarbeit bei Aufgabe drei,
was ist denn im Gang für ein Geschrei?
Die Glocke klingelt, Mittagspause,
hab‘ genug, ich will nach Hause!
Wär‘ der Tag doch nur vorbei,
doch Chemie beginnt genau um zwei.
Lerne, lerne, nur noch lerne,
Gedanken schweifen in die Ferne.
Keine Pause, keine Ruh,
lerne, lerne, immerzu.
Die Zeit verrinnt, die Prüfung steht an,
Strebi stürmt ins Zimmer, allen voran.
Die Aufgaben lösen sich wie Zauberei,
nach 20 Minuten ist der Albtraum vorbei.
Ich geb‘ das Blatt ab und verlass den Raum,
war doch easy, ich glaub es kaum!
Die Seite ging wie nebenbei,
bis einer fragt: „Und Seite zwei?“
Glück zerplatzt wie ein Ballon,
fühl‘ mich wie ein Atom ohne Elektron.
Könnte heulen, könnte schrein,
Heut‘ Abend sitz ich wieder im Zimmer allein.
Noch eine Woche ohne Gehabe,
dann ist endlich Notenabgabe.
Keine Pause, keine Ruh,
lerne, lerne, immerzu.
Nach dem Stress ‘ne grosse Feier,
traditionell mit Lagerfeuer.
Bücher recyclen wollen wir,
und dies erst recht mit kühlem Bier
Reden über Noten, Lehrer und Co.,
und so weiter, sowieso.
Lästern liegt in unsrer Natur,
brauch ich die Bücher für die Matur?
Da sitze ich und weiss nicht weiter,
Stimmung wie das Wetter: heiter.
Wenn so viel Zeit zur Verfügung steht,
merk‘ ich wie langsam der Zeiger sich dreht.
In Prüfungszeit, da geht’s ruck-zuck,
Nun weg der Stress und auch der Druck.
Ferien, es ist soweit,
Nach Prüfungsstress, ich bin bereit.
Graziano Noah Franza hat an unserem Kreativitätswettbewerb «Zwischenstunde» teilgenommen. Sein Beitrag wurde von der Jury prämiert. Als Preis hat er ein Praktikum bei «Die Zürcher Mittelschulen» gewählt und im Zuge dessen diesen Beitrag erstellt.