«Wenn ich sehe, wie den Kindern ein Licht aufgeht, ist das mega cool»
Bis im Jahr 2033 wird es im Kanton Zürich 4400 zusätzliche Mittelschüler*innen geben. Um sie zu unterrichten, braucht es rund 500 neue Lehrpersonen. Was reizt Frauen und Männer daran, den Beruf zu ergreifen und was macht ihnen Sorgen?
27. April 2020
Markus Grüter
«Ich weiss noch nicht definitiv, ob ich Lehrer werde, aber viele sagen mir, sie sähen mich in dem Beruf. Da ich mich selbst so sehr für Literatur und Linguistik interessiere, möchte ich diese Freude weitergeben und weiter in diesem Themenbereich arbeiten. Man hört oft, dass Lehrer Burnouts erleiden. Das ist für mich aber kein Hinderungsgrund. Es braucht viel Eigenverantwortung, um seine Zeit gut einzuteilen und sich abzugrenzen. Das kenne ich schon aus meinem jetzigen Alltag als Student und Angestellter.»
Jennifer Duchetta
«Momentan sitze ich von morgens bis abends im Büro, was mich nicht immer erfüllt. Der Lehrberuf reizt mich mitunter wegen des menschlichen Kontaktes. Ich hatte schon immer einen guten Draht zu Jugendlichen. Meine Schwester ist sieben Jahre jünger als ich und ich habe in meiner Jugend viel Zeit mit ihr und ihren Freunden verbracht. Sie wollten mich stets dabei haben. Ich möchte eines Tages selbst gerne eine Familie gründen und denke, dieser Beruf liesse sich gut damit vereinen. Ich mache mir ein wenig Sorgen, dass der Alltag als Lehrerin monoton werden könnte. Wenn ich aber Teilzeit als Lehrerin und Teilzeit als Selbstständige arbeiten könnte, denke ich, dass das nicht der Fall sein würde.»
Kaja Zürcher
«Ich weiss noch nicht, was ich nach dem Studium machen soll. Ich ging selbst immer gern zur Schule, sodass ich mir überlege, ob mir der Beruf als Lehrerin ebenso Spass machen würde. Ja, ja, Streber-Alarm, ich weiss. Es war aber glücklicherweise so. Ich finde es extrem spannend, dass viele Lehrer an mehreren Schulen unterrichten. Das hört sich sehr bereichernd und abwechslungsreich an.»
Vincent Theus
«Ich komme aus einer Lehrerfamilie: Beide Eltern sowie die Grosseltern auf beiden Seiten sind Lehrer. Ich habe auch schon mal ein halbes Jahr in einer sonderpädagogischen Primarschule assistiert. Ich finde es sehr erfüllend, mit Kindern zu arbeiten. Wenn sie zu Beginn ein riesiges Fragezeichen auf dem Gesicht haben, man sich mit ihnen hinsetzt und dann sieht, wie ihnen ein Licht aufgeht – das ist mega cool. Ich kann mir vorstellen, eines Tages Informatik zu unterrichten. Ich war schon an der Kanti immer derjenige, den man rief, wenn es ein IT-Problem gab und ich bin mir sicher, dass das Thema auch zukünftig sehr wichtig sein wird.»