Das «Gymi» ist beliebt
Die Zürcher Mittelschulen starten mit einem neuen Online-Auftritt in den Frühling. Martin Zimmermann, Präsident der Schulleiterkonferenz, reflektiert derweil über die Bedeutung des Gymnasiums und dessen Entwicklung über die Jahre.
27. April 2020
«Alle wollen ans Gymi», heisst es immer wieder in Zürich, wenn im März die Aufnahmeprüfungen anstehen. Die Aussage ist zwar nicht ganz richtig: Es melden sich deutlich weniger als die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs an. Dennoch freuen wir von der Schulleiterkonferenz (SLK) uns, dass die Kantonsschulen offensichtlich ein Erfolgsmodell sind.
Ja, der Bildungsweg über das Gymnasium ist beliebt. Das liegt nicht nur an allfälligen Karrierechancen – der Weg über eine Berufslehre bietet ebenso gute Aussichten – es liegt sicher auch an der Qualität der Zürcher Kantonsschulen.
In den letzten Jahren haben die Lehrerinnen und Lehrer sehr viel Entwicklungsarbeit geleistet. Der gymnasiale Unterricht ist nicht mehr der gleiche wie im letzten Jahrhundert.
Dies wird auch in der Corona-Situation deutlich: Die Lehrerinnen und Lehrer können weitgehend auf Techniken zurückgreifen, die bereits erprobt sind.
Kompetenzen fürs Leben
Jugendliche, die vier oder sechs Jahre lang an einer Kantonsschule waren, haben sich intensiv mit vielen Fragen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen beschäftigt. Sie haben gelernt, Probleme zu analysieren, genau zu lesen und sich adäquat auszudrücken. Das sind Kompetenzen, die ihnen nicht nur im Studium und im Beruf zugutekommen werden.
Wir freuen uns deshalb, dass viele Schülerinnen und Schüler ans «Gymi» wollen. Das Interesse an den Kantonsschulen zeigt, dass der Wert dieses Bildungswegs anerkannt wird und dass unsere Arbeit geschätzt wird.