Tanz ist nicht gleich Tanz

Wann habe ich eigentlich das letzte Mal getanzt? … War es am Mittwoch im Salsa-Unterricht? Am Wochenende im Club? Oder Anfang des Sommers bei der Hochzeit meiner Cousine? Zählt Tanzen beim Kochen und Mitwippen zu meinem aktuellen Lieblingslied auch?

Hey Siri! Was ist denn eigentlich Tanz?
«Tanz ist eine kulturelle Kunstform, bei der Menschen ihren Körper rhythmisch zur Musik bewegen, um Gefühle, Geschichten und Traditionen auszudrücken. Es kann individuell oder in Gruppen praktiziert werden und fördert die körperliche Fitness und kreative Selbstentfaltung.»

Danke, Siri. Du hast es auf den Punkt gebracht. Obschon man sich natürlich fragen kann, ob Tanz immer und überall eine «kulturelle Kunstform» ist und ob Musik zwingend dazugehört. Ein Blick auf die Angebote in der Sparte Tanz für die Mittelschulen bei schuleundkultur.zh.ch zeigt jedenfalls, dass die Grenze zwischen Bewegung und Tanz fliessend ist.

Ballett ist bei vielen Menschen die erste Assoziation mit dem Begriff Tanz. Mit dem Opernhaus Zürich hat der Kanton Zürich denn auch eine Top-Adresse für diese Kunstform. Im Programm von Schule+Kultur können Schulklassen zahlreiche Vorstellungen zu stark vergünstigten Preisen besuchen. Das Angebot ist allerdings sehr begehrt und rasch ausgebucht. Mit «Wie entsteht eine Choreografie» bietet das Opernhaus auch einen drei- bis vierteiligen Workshop fürs Schulhaus an.

Zeitgenössischer Tanz ist eine moderne Form des Tanzes, der verschiedene Stile integriert und die Vielfalt, Emotion und künstlerische Freiheit betont. In zahlreichen Institutionen, zum Beispiel im Tanzhaus Zürich, am Zürcher Theater Spektakel oder im Theater am Gleis Winterthur, stehen regelmässig Performances mit innovativen Tanzsprachen auf dem Spielplan.

Ein aktuelles Beispiel für ein Stück, das sich an der Schnittstelle zwischen Tanz und Theater bewegt, ist die Inszenierung «jetzt, jetzt, jetzt» von Suna Gürler und Lucien Haug am Schauspielhaus Zürich. Auf der Bühne stehen und bewegen sich nicht weniger als 30 junge Menschen.

Eine weitere aktuelle Empfehlung: Das Solo «When You Move Like That» von Ilona Kannewurf erzählt den Weg einer jungen Frau, die trotz widriger Umstände beschlossen hat, Tänzerin zu werden.

Getanzt wird überall auf der Welt – und die Welt ist regelmässig zu Gast in Zürich. Zum Beispiel kommen seit mehreren Jahren zwei südafrikanische Tänzer in die Schweiz, um an Schulen den kraftvollen, im Township entstandenen Pantsula-Tanz zu vermitteln.

Im November wiederum kann mit der Performance «Last Things Remaining» in der Helferei Zürich sowie Workshops im Schulhaus die palästinensische Tanzform «Dabke» entdeckt werden.

Eine jährliche Spezialität ist ausserdem der «DanceXchange» in der Aula Rämibühl, ein gemeinsamer Abend der Tanzgruppe Rämibühl und von Tanzschaffenden aus unterschiedlichen Kulturen.

Der Tanz war ein Spiel, bevor er zur Kunst wurde. Diesen Ansatz verfolgt das Stück «Game Theory» von Joshua Monten, das auf jedem Pausenhof, in jeder Turnhalle oder Aula gezeigt werden kann.

Nochmals einen ganz anderen Zugang zum Tanz findet das Projekt «Mission Rudolf»: Der schweizweit erste Rätsel-Trail zum Thema Tanz führt mittels App durch die Innenstadt von Winterthur.