XD – ausgezeichnete Maturitätsarbeiten
Heute startet die digitale Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten, später werden sie physisch im Lichthof der Universität Zürich präsentiert. Organisator Moritz Müllenbach gibt Auskunft über den Auswahlprozess und erzählt, welche Arbeiten ihn besonders berührt haben.
13. Mai 2024
Moritz, was ist eine Maturitätsarbeit?
Die Maturitätsarbeit wird von den Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse zu einem selbst gewählten Thema verfasst und ist Voraussetzung für den Erwerb des gymnasialen Abschlusses. Während eines ganzen Semesters vertiefen die Autor*innen erlerntes Wissen, erproben wissenschaftliche Arbeitsweisen oder verfeinern ihre künstlerischen Ausdrucksformen. Am Ende steht eine Präsentation, bei der sich die Fünftklässler*innen oft Anregungen für eigene Arbeiten holen können.
Wie viele Maturitätsarbeiten werden pro Jahr im Kanton Zürich geschrieben?
Im Jahr 2023 wurden an den Zürcher Mittelschulen erstmals über 3000 Arbeiten verfasst.
In der Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten werden 50 bis 60 Arbeiten präsentiert. Wie werden diese Arbeiten ausgewählt?
Die betreuenden Lehrpersonen haben die Möglichkeit, herausragende Arbeiten für die interne und externe Prämierung bzw. für die Ausstellung der Zürcher Mittelschulen vorzuschlagen. An jeder Schule tagt dann eine Fachjury, zu der auch schulexterne Fachleute hinzugezogen werden. Während die Anzahl der internen Prämierungen nicht vorbestimmt ist, werden den Schulen je nach Anzahl ihrer Maturand*innen Kontingente zwischen einer und vier Arbeiten zugewiesen.
Die Ausstellung – online und im Lichthof der UZH
Die diesjährige Ausstellung startet am 13. Mai 2024 online unter www.maturitaetsarbeiten.ch. Vom 21. bis 29. Mai können die ausgezeichneten Arbeiten zudem im Lichthof der Universität Zürich besichtigt werden.
Alle prämierten Arbeiten der vergangenen Jahre sind nach Namen der Autor*innen oder nach Fachbereichen im Archiv von www.maturitaetsarbeiten.ch auffindbar.
Was passiert mit den Maturitätsarbeiten, die an der Ausstellung gezeigt werden?
Aus den Arbeiten, die in der kantonalen Ausstellung gezeigt werden, werden in einem zweistufigen Jurierungsverfahren nochmals die fünf besten Arbeiten ermittelt und mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Zusätzlich wird ein Publikumspreis in einer Online-Abstimmung vergeben.
Seit Jahren besteht ein reger Austausch mit Schweizer Jugend Forscht (SJF). Deren Gremium findet an der Ausstellung einen substanziellen Anteil an Arbeiten, deren Autor*innen direkt zum Wettbewerb von Schweizer Jugend Forscht eingeladen werden.
SJF lädt aber nachdrücklich auch Verfasser*innen ein, Arbeiten für den nationalen Wettbewerb einzureichen, die nicht an der Ausstellung präsentiert werden.
Erinnerst du dich an eine Arbeit, die dich besonders beeindruckt hat?
Ich bin jedes Jahr aufs Neue beeindruckt von dem breiten Themenspektrum, wenn die ausgewählten Arbeiten bei uns eintreffen. Es ist nicht einfach, aus so unterschiedlichen und durchweg qualitativ hochwertigen Arbeiten eine weitere Auswahl zu treffen. An dieser Stelle möchte ich den Jurymitgliedern für ihre sorgfältige Arbeit danken.
Sehr berührt hat mich eine künstlerische Arbeit, die versucht hat, Menschen aus dem persönlichen Umfeld der Autorin zu porträtieren, ohne sie direkt abzubilden. Das Ergebnis war ein feines Geflecht aus Tuscheskizzen, Fotografien und Texten, die Alltagsgegenstände beschrieben oder Wohnsituationen in einer Art Stillleben festhielten.
In Erinnerung geblieben ist mir auch eine Machbarkeitsstudie für eine Seilbahn, die in Zürich den Hardplatz mit den Universitätsstandorten Hönggerberg und Irchel verbinden und so den öffentlichen Strassenverkehr entlasten soll. Diese Arbeit gehört zu einer grossen Gruppe von Arbeiten, die zeigen, wie engagiert sich junge Forscherinnen und Forscher mit den Problemen unserer Zeit auseinandersetzen.