Dieser Beitrag erschien in:

24 Mal staunen – der dzhm-Adventskalender

Rund 2500 Maturitätsarbeiten wurden dieses Jahr an den Zürcher Mittelschulen verfasst. So vielfältig wie die Schulen, sind auch die Menschen hinter den Arbeiten und die Themen, denen sie sich gewidmet haben. Wir stellen in unserem Adventskalender eine Auswahl vor und wünschen viel Spass beim Entdecken!

Dezember 2022

1. Dezember

«Mit der Produktion meines eigenen Kurzfilms konnte ich einen grossen Traum in Erfüllung bringen», sagt Philip Beck über seine Maturarbeit. Er verfilmte die Kurzgeschichte «Das verräterische Herz» von Edgar Allan Poe und kümmerte sich dafür um Skript, Storyboard, Schnitt und Colorgrading, um nur einige der Arbeitsschritte zu nennen.

Geierauge, Produktion eines Kurzfilms, Philip Beck, Kantonsschule Wiedikon

2. Dezember

«Das Kreieren einer 20-minütigen Tanzaufführung und die Momente auf der Bühne gehören zu den schönsten meines Lebens. Das Tanzen ist mein Zuhause.»
Lilia Tamò

Farben vertanzen, Lilia Tamò, Kantonsschule Zürcher Oberland

3. Dezember

«Die Volksinitiative Mikrosteuer auf dem bargeldlosen Zahlungsverkehr hatte zum Ziel, auf sämtlichen elektronischen Finanztransaktionen eine winzige Steuer von wenigen Promille zu erheben, im Gegenzug sollten die direkte Bundessteuer, die Mehrwertsteuer sowie die Stempelsteuer abgeschafft werden. In dieser Maturitätsarbeit wird untersucht, ob die Idee aus wirtschaftlicher, rechtlicher und politischer Sicht umsetzbar ist und ob sie dabei eine realistische Alternative zum heutigen Steuersystem darstellt», beschreibt Philipp Wegmann das Konzept seiner Arbeit.

Mikrosteuer auf dem bargeldlosen Zahlungsverkehr, Philipp Wegmann, Kantonsschule Büelrain

4. Dezember

Die Welt erschafft unsere Götter – nicht umgekehrt. Siro Petrini

In Süd- und Ostasien haben die Pocken viel Verwüstung angerichtet. Um Erklärungen für diese Krankheit zu finden, bildeten sich diverse Kulte um neue Gottheiten und andere spirituelle Wesen. Diese Arbeit beschäftigte sich mit der Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen diesen Darstellungen sowie damit, was die Ursachen solcher Übereinstimmungen sein könnten.

Die Pockenkrankheit in diversen süd- und ostasiatischen Mythologien, Siro Petrini, Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene

5. Dezember

Ein Theaterstück von Grund auf selbst kreieren – eine Adaption des Dramas «Geschlossene Gesellschaft» des französischen Schriftstellers und Philosophen Jean-Paul Sartre.

höllisch gesellschaftlich. ein folterkammerstück., Celia Bode, RG Rämibühl

 

6. Dezember

St. Gallen, 7. Februar 1945: 1200 befreite jüdische Menschen aus dem Ghetto Theresienstadt erreichen mit dem Zug die Schweiz. Das ist die Ausgangslage des Kurzromans, den Selina Kordzumdieke auf Französisch verfasst hat. Die fiktive Geschichte basiert auf historischen Fakten und handelt von Flucht, Freundschaft und dem ambivalenten Verhalten der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg.

Le frère étranger, un roman court, Selina Kordzumdieke, Kantonsschule Zürich Nord

7. Dezember

«Durch die Beschäftigung mit dem Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China, bin ich mir der Vielschichtigkeit solcher Vereinbarungen bewusst geworden – besonders die Interviews mit verschiedenen Experten haben zahlreiche neue Details aufgezeigt.» Dominic Kessler

Das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China; Wirkungen, Risiken und Zukunftsperspektiven, Dominic Kessler, Kantonsschule Rychenberg

8. Dezember

Silvan Luck hat im Rahmen seiner Maturitätsarbeit eine Aquaponik-Anlage gebaut und betrieben. Bei einem solchen Kreislaufsystem profitieren Pflanzen und Fische voneinander. Ziel ist es, mithilfe der Nährstoffe in den Fischausscheidungen und im Fischfutter Pflanzen anzubauen. Es werden keine Pestizide oder Dünger benötigt und zudem spart das Verfahren viel Wasser. Luck ging der Frage nach, ob sich eine Aquaponik-Anlage dieser Grösse im heimischen Garten lohnt und ob sie in kürzerer Zeit mehr und qualitativ besseren Ertrag liefert als ein herkömmliches Gemüsebeet. Parasiten, Hagel und ständiger Regen erschwerten ihm die Arbeit, haben ihn aber gelehrt «zu kämpfen und niemals aufzugeben.»

Bau und Betrieb einer Aquaponik-Anlage, Prüfung der Wirtschaftlichkeit und Qualitätsvergleich des Gemüses mit normalem Gartengemüse, Silvan Luck, Kantonsschule Zürcher Unterland

9. Dezember

‹Irgendwo in der Grauzone› ist eine Mischung aus Jugendbuch und Detektivgeschichte mit einem Hauch des Übernatürlichen. Das Werk verbindet Mythologie und Moderne, kombiniert tiefgründige Themen mit leichtherzigem Humor und lässt die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschmelzen.Amanda W. Moser

Irgendwo in der Grauzone, Ein Fantasyroman, Amanda W. Moser, Kantonsschule Küsnacht

10. Dezember

«Es ist heute nicht selbstverständlich, dass jedes Kind, dessen Eltern sich in einem Trennungs- oder Scheidungsverfahren befinden, die Möglichkeit erhält, angehört zu werden. Das Ziel meiner Arbeit bestand darin, die Gründe für dieses Phänomen zu finden und Anregungen zu machen, wie man die Situation ändern könnte. Denn: Kinder haben das Recht und das Bedürfnis, in die Scheidung oder gerichtliche Trennung ihrer Eltern miteinbezogen zu werden!» Lisa Müller

Analyse der gerichtlichen Anhörung von Trennungs- und Scheidungskindern in der Schweiz, Lisa Müller, Kantonsschule Stadelhofen

11. Dezember

Lauro Walsers Arbeit beruht auf der Basis der Ästhetischen Forschung. Er ergründet in seiner gestalterischen Arbeit die Frage «Gelingt es mir ein gestalterisches Produkt zu kreieren, ohne den Anfang, das Dazwischen und das Ende zu kennen?». Er erschafft verschiedene Objekte mit unterschiedlichen Techniken, hält die Prozesse in einem Tagebuch fest und schafft es auf diesem Weg, sein kreatives Potenzial aus sich «herauszukitzeln» und mehr über sich selbst zu lernen.

Kein Picasso. Trotzdem ein Künstler? Trotzdem ein Künstler!, Lauro Walser, Kantonsschule Uetikon am See

12. Dezember

Abiba Batini stellte in ihrer Arbeit ein Desinfektionsmittel her. Es sollte angenehm riechen, die Haut pflegen und antimikrobielle Wirkung aufweisen. Als Referenz untersuchte Abiba Batini ein Desinfektionsmittel der WHO und entwickelte dann die Rezeptur für das eigene Produkt. Entstanden ist ein Desinfektionsmittel, das alle Kriterien erfüllt.

Herstellung und Testung eines selbstkreierten, pflanzlichen und hautverträglichen Desinfektionsmittels, Abiba Batini, Kantonsschule Uster

13. Dezember

Mit welchen natürlichen Produkten kann man Verpackungsmaterial erstellen? Taugen sie als Alternative zu Plastik? Mit diesen Fragen setzte sich Palma Joos auseinander und kam zum Schluss: Es ist nicht so einfach.

Von Biomasse zu Plastik ... und wieder zurück, Palma Joos, Liceo Artistico

14. Dezember

… und was jetzt?

Das fragt sich die Protagonistin im gleichnamigen Kurzfilm von Niccolo Stibal. Der metaphorische Film setzt sich mit dem Sinnverlust im jugendlichen Alter auseinander und hat Niccolo Stibal sowohl theoretisch als auch praktisch viel über die Filmkunst gelehrt.

Live is a movie, Niccolo Stibal, Kantonsschule im Lee

15. Dezember

Einen eigenen Roman zu schreiben, war eine wertvolle Erfahrung – das gedruckte Buch für meine Freund*innen zu signieren, schlicht unbeschreiblich. Lisa Nünlist

Spiegelwelt – ein Roman, Lisa Nünlist, Kantonsschule Freudenberg

16. Dezember

Eine Seilbahn in Zürich? Das ist möglich, zeigt Tim Seidel in seiner Arbeit. «Meine Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass die Verbindung des Bahnhofs Hardbrücke mit den beiden Hochschulstandorten alle Standortvoraussetzungen in Bezug auf Topografie, Infrastruktur, Verkehrssituation und Nutzergruppen erfüllt, um die ökologischen und ökonomischen Vorteile einer urbanen Seilbahn bestmöglich zu realisieren.»

Urbane Seilbahnen als innovatives Verkehrsmittel für Zürich, Tim Seidel, LG Rämibühl

17. Dezember

Die Arbeit zeigte mir, dass Filme eben mehr sind als nur Filme, die bestenfalls nur zu unterhalten vorgeben, sondern dass sie ein Produkt unserer Gesellschaft mitsamt vorherrschenden Ideologien sind.
Ivan Gregori

Zur gegenwärtigen Kulturindustrie. Eine Analyse des Marvel Cinematic Universe, Ivan Gregori, Kantonsschule Enge

18. Dezember

«Die Gesellschaft verliert sich in der virtuellen Welt.» So leitet Tim Birrer seine Arbeit ein. Er fragte sich darin, was mit dem Individuum in der virtuellen Gesellschaft geschieht und transportierte diese Frage in Street Art Werke in abstrakter Form.

Virtuelle Gesellschaft, Tim Birrer, MNG Rämibühl
 

19. Dezember

Ein Fahrrad für kleinwüchsige Kinder gab es bisher nicht. Diese Lücke schliesst Luana Abplanalp – sie plante und konstruierte ein E-Bike für ihren kleinwüchsigen Cousin. Dabei musste sie so einiges beachten: Finanzierung, Zulassung, Design, Technik, Handwerk. Heute fährt ihr Cousin das von Luana gebaute E-Bike regelmässig und Luana freut sich darüber, dass sie ihm Zugang zu einer neuen Welt mit vielen Freiheiten ermöglichen konnte.

Ein E-Bike für Kleinwüchsige. Mit der selbst entwickelten Planung und der Konstruktion eines E-Bikes die Mobilität für kleinwüchsige Kinder verbessern, Luana Abplanalp, Kantonsschule Hottingen
 

20. Dezember

Ruedi Baumgartner musste mit 56 Jahren nach einem Arbeitsunfall den Oberschenkel amputieren. Seine Enkelin Julia Göggel zeichnet in ihrer Maturitätsarbeit seinen Schicksalsschlag nach und betrachtet den Vorfall aus verschiedenen Perspektiven. In Gesprächen mit Fachpersonen und der Familie lässt sie das Geschehene Revue passieren und erstellte daraus einen bewegenden Erzählbericht.

Ein folgenschwerer Moment, Julia Göggel, Kantonsschule Limmattal
 

21. Dezember

1990 wurde die Geheimorganisation P-26 aufgedeckt – ein Skandal und gefundenes Fressen für die Medien. Boas Kaiser setzt sich in seiner Arbeit mit der darauf eingesetzten PUK (parlamentarische Untersuchungskommission) auseinander. Ihm wurde durch diese Arbeit bewusst, wie schnell historische Themen wieder an Aktualität gewinnen können.

Widerstand! Die Kontroverse um die P-26 aus heutiger Sicht, Boas Kaiser, Kantonsschule Hohe Promenade
 

22. Dezember

Ich sehe in der Verhaltensökonomie die Möglichkeit, zielgerichtete Massnahmen zum Klimaschutz zu designen. Benedikt Oeschger

Verhaltensökonomie zum Schutz von Umwelt und Klima, Benedikt Oeschger, Kantonsschule Büelrain

23. Dezember

Von Seilbahnen, Geheimorganisationen, Aquaponik-Anlagen und Mikrosteuer handeln sie, die diesjährigen Maturitätsarbeiten. Und das ist nur eine ganz kleine Auswahl!

Die Maturitätsarbeiten, die jedes Jahr an den Zürcher Mittelschulen entstehen, sind wahrlich vielseitig und geben Einblick in Themen, die junge Erwachsene beschäftigen.

Stöbern lohnt sich: www.maturitätsarbeiten.ch

24. Dezember

Frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

Im Mai 2023 stellen wir wieder rund 50 ausgezeichnete Maturitätsarbeiten vor – stay tuned.