Klima konkret – Kantonsschule Büelrain auf dem Weg zur «Klimaschule»
Neben Solarpanels und Biogarten setzt die Kantonsschule Büelrain auf dem Weg zum Myblueplanet-Label «Klimaschule» auch auf die Weiterbildung der Lehrpersonen. Ende Mai ging es für diese in der Kartause Ittingen zwei Tage lang um das Klima, die Schule und darum, was die beiden Themen verbindet.
9. Juni 2021
«Wir müssen unserer Erde Sorge tragen», sagt Martina Straub in der Remise der Kartause Ittingen zur Begrüssung. Straub unterrichtet an der Kantonsschule Büelrain Winterthur (KBW) Wirtschaft und Recht. Sie hat – zusammen mit anderen Mitgliedern der Büelrainer Klimagruppe – die diesjährige Weiterbildung der Lehrkräfte organisiert. «Wir möchten euch in den Bereichen Klima, Energie und Nachhaltigkeit weiterbilden», sagt Straub weiter. Schliesslich wird die KBW von Myblueplanet das Label «Klimaschule» erhalten, da gibt es einiges zu tun. Das Büelrainer Kollegium wird dazu aufgefordert, sich beispielsweise mit dem eigenen Konsumverhalten, dem eigenen Umgang mit Mobilität oder Kleidung auseinanderzusetzen.
Wie kann die KBW nachhaltiger werden?
Die Idee der Weiterbildung: In Vorträgen und Workshops sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden, wie man sich persönlich, aber auch als Fachschaft und als ganze Schule nachhaltiger verhalten kann. Den Anfang macht ein Input des Polarforschers Hubertus Fischer, der mit seinem Team Eisproben aus der Antarktis oder Grönland untersucht. Dank dieser Forschung können Aussagen dazu gemacht werden, wie das Klima vor mehreren hunderttausend Jahren ausgesehen hat. Expeditionen auf das antarktische Eis bleiben einer durchschnittlichen Zürcher Mittelschulklasse zwar in der Regel verwehrt – spannende Erkenntnisse zum Klima sind aber auch im Schulzimmer möglich. Diese Möglichkeiten sollen an der Weiterbildung in zahlreichen Workshops ausgelotet werden, die von grundsatztheoretisch bis alltagspraktisch reichen.
In einem der Gruppenräume diskutieren Lehrpersonen verschiedener Fachschaften etwa darüber, wie die Ziele der «Agenda 2030» in Verbindung mit den Menschenrechten im Unterricht Platz finden können. Im Zimmer nebenan werden Ideen dafür gesammelt, wie Klassenlager nachhaltiger gestaltet werden können. Und ausserhalb der idyllischen Klosteranlage wandert ein kleines Grüppchen durch den Ittinger Wald, geführt vom Biologielehrer René Wunderlin. Dieser zeigt am konkreten Beispiel den Einfluss des Lichts auf das Wachstum junger Bäume und weshalb Biodiversität nicht nur für einen Wald, sondern auch für die Menschen so wichtig ist. Passend dazu war auch das Referat von Lukas Straumann, Leiter des Bruno Manser Fonds, mit dem klingenden Titel: «Wie rettet man einen Regenwald?».
Klimaschutz im Unterricht verankern
Ein weiteres wichtiges Element: Das Brainstorming in den Fachschaften am zweiten Weiterbildungstag. Im Zentrum steht die Frage, wie Klimaschutz im Unterricht verankert werden kann. Es werden Kompetenzen besprochen und interdisziplinäre Projekte geplant. Die Ideenfülle ist nicht nur gross, sondern auch konkret. Ein gutes Zeichen. Schliesslich bleiben am Ende der Weiterbildung nicht ein paar Notizzettel, die irgendwo in einer Mappe mit dem Titel «Diverses» verstauben, sondern eine lange Online-Liste konkreter Ideen – für den Unterricht und die Zeit zwischen den Lektionen.